Die Anzahl an noch vorhandenen Obstsorten beziehungsweise Obst-genetischen Ressourcen in Österreich ist derzeit nicht bekannt.
Ein Teil der Obstvielfalt wird in verschiedenen öffentlichen und privaten Genbanken in ganz Österreich erhalten. Diese Sammlungen wurden jedoch nicht untereinander abgeglichen und bisher nur teilweise auf Sortenechtheit überprüft.
Im Rahmen des Projektes wird ein genetischer Fingerabdruck (Fingerprint) jeder Obstsorte in den Obstsammlungen Österreichs erstellt.
Dazu werden Blattproben von den Bäumen in denSammlungen genommen und für die genetische Analyse an ein Institut geschickt. Dort wird die genomische DNA aus den Blättern extrahiert, eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) gemacht und die Länge ganz bestimmter Genabschnitte genau gemessen.
Die Längen dieser Genabschnitte unterscheiden sich von Sorte zu Sorte und das gesamte Längen-Profil ist für eine bestimmte Sorte charakteristisch.
So können die Sorten eindeutig bestimmt beziehungsweise der angegebene Sortenname verifiziert werden. Es können Duplikate und Fehler in den Sammlungen gefunden und unbekannte Sorten aufgedeckt werden. Das Ergebnis ist eine Liste von allen Sorten, die derzeit in den Österreichischen Sammlungen abgesichert sind.
Das Projekt „Obst-Inventur Österreich“ setzt einen wichtigen Schritt, um eine vorhandene Lücke im Biodiversitätsmonitoring zu schließen.
Projektleitung an der W&O RTD: Dipl.-(HTL)-Ing. Karin Silhavy-Richter
Weitere Informationen:
Obst-Inventur-Österreich Genetische Charakterisierung unserer Obstsammlungen