Der Echte Mehltau der Rebe, verursacht durch Erysiphe necator Schwein., ist eine der bedeutendsten Krankheiten im Weinbau.
Gegenwärtig wird der Schaderreger meist mit 6-10 Fungizidapplikationen bekämpft. Aufgrund der negativen Effekte von Pestiziden auf das Ökosystem will die EU Kommission die Pflanzenschutzmittelverwendung bis 2030 um 50 Prozent reduzieren.
Dieses Projekt liefert einen Beitrag zu diesem Vorhaben und setzt sich das Ziel die Anzahl der nötigen Fungizidanwendungen zur Bekämpfung des Echten Mehltau zu reduzieren, ohne Qualitätsverluste des Erntegutes in Kauf nehmen zu müssen.
Es gibt Anhaltspunkte, dass besonders zu Beginn der Vegetation die Möglichkeit besteht, die Anzahl an Fungizidbehandlungen zu minimieren. Einen wichtigen Beitrag können hier mathematische Modelle leisten.
Um dieses Potential voll auszuschöpfen müssen jedoch noch zahlreiche Wissenslücken über die Epidemiologie des Erregers geschlossen werden. Ein zielgerichtetes und damit pestizidreduzierendes Management erfordert die Berücksichtigung der regionalen Krankheitsentwicklung.
Das Projekt geht hier auf die Schlüsselfaktoren ein: Der Zeitpunkt der Primärinfektion, die Verbreitung der Ascosporen sowie die Inkubationszeit sollen in Kombination mit den Witterungsfaktoren unter natürlichen und kontrollierten Bedingungen untersucht werden. Basierend auf diesen Ergebnissen werden mathematische Modelle und darauf aufbauend regional adaptierte Fungizidstrategien für Winzer*innen entwickelt.
Diese wissensbasierten Strategien ermöglichen nachhaltige Konzepte für den Pflanzenschutz im Weinbau und tragen zur Erreichung einer 50-prozentigen Pestizidreduktion bei.
Projektleitung an der W&O RTD: DI Christian Redl
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