Die Exkursion diente vor allem dem Besuch unserer Partnerschule in Valtice. Das Team der Vinařská akademie Valtice bereitete uns einen netten Empfang und hatte ein sehr interessantes Programm mit workshops für unsere Schülerinnen und Schüler zusammengestellt, bei dem vor allem über die fachlichen Tätigkeiten der Kontakt und Austausch zwischen österreichischen und tschechischen Teilnehmer*innen gefördert wurde.
Als Begleitpersonen konnten wir gut beobachten, wie sich die Gespräche entwickelten, die anfängliche Scheu abgelegt und bald entspannt geplaudert wurde.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt der Exkursion war das Zusammenführen unserer Schüler*innen mit zwei Absolventen (Tscheche und Slowake) unser Schule, die beide in der Weinbranche beruflich tätig sind.
Beide tauschten sich intensiv mit unseren Schüler*innen aus, erzählten von ihren vielen positiven Erfahrungen, von Kulturunterschieden und -gemeinsamkeiten und wie sie noch heute von ihrem Aufenthalt in Österreich profitieren. Daraus ergaben sich viele interessante Gespräche mit den Schüler*innen.
Außerdem wurden einige Betriebe in Tschechien und der Slowakei besucht, bei denen die Schüler*innen einen guten Einblick in die Arbeitsweise, Technik und Vermarktung der beiden Länder bekamen.
Besuch unserer Partnerschule in Valtice
Am ersten Tag unserer Reise besuchten wir unsere Partnerschule in Valtice. In gemischten Gruppen mit tschechischen und österreichischen Schülerinnen und Schülern besuchten wir verschiede Workshops zu den Themen „Alkoholbestimmung von Destillaten mit Hilfe von Spindeln“,“ Vorbereiten und Pflanzen von Obstbäumen“ und „Verarbeitung von Äpfeln zu Fruchtsaft“. Bei den gemeinsamen Aktivitäten lernten wir uns gut kennen und es wurden einige neue Freundschaften geschlossen. Man hat sich über die verschiedenen Schulen und Länder ausgetauscht und durch die tollen Gespräche wurden viele Vorurteile die man eventuell hatte aus dem Weg geräumt. Allgemein hatten wir eine sehr schöne Zeit in Valtice!
On the first day of our trip we visited our partner school in Valtice and met with students. We had different workshops together including alcohol measuring in spirits, planting trees and processing apples. During the joint activities we got to know each other well and some new friendships were made. While talking about the differences of our schools and countries prejudices were cleared and we had an awesome time together.
© Sandra Langbauer und Viktoria Sattler
Weinbauschule Valtice – Vinařská akademie Valtice
Um 9:30 Uhr sind wir bei der Weinbauschule in Valtice angekommen und wurden in 6 Gruppen mit jeweils 5 Schüler/innen unserer Schule und 3 Schüler/innen der tschechischen Weinbauschule eingeteilt.
Als erste Aktivität haben wir den Alkohol von 6 verschiedenen Proben mittels Spindel und einer Tabelle ermittelt. Dabei arbeiteten wir mit den Schülerinnen und Schülern der Weinbauschule Valtice intensiv zusammen, was sehr gut funktionierte.
Als zweite Aktivität haben wir Zwetschkenbäume gepflanzt. Zuerst haben wir die Wurzeln und Äste der Bäume zurückgeschnitten. Danach haben wir ein Loch in die Erde gegraben und die Bäume eingepflanzt. Jede Gruppe hat ca. 5 Bäume gesetzt. Auch in diesem Fall waren wir in Teams mit den tschechischen Schülerinnen und Schüler und arbeiteten gut zusammen.
Als dritte und letzte Aktivität haben wir Apfelsaft hergestellt. Die Äpfel wurden zuerst sortiert und gewaschen. Danach gepresst und in einen Tank gepumpt. Den frischgepressten Saft durften wir dann auch kosten.
Zusammengefasst war es ein sehr interessanter und witziger Tag in der Weinbauschule Valtice. Wir hatten sehr viel Spaß mit den tschechischen Schülern und Schülerinnen und haben dabei auch etwas gelernt. Alles in allem war es ein sehr schöner und spannender Start der Tschechien-Slowakei Exkursion!
© Florentine Weiss und Franz Jezek
Chateau Valtice
Nach einem reichhaltigen und köstlichen Mittagessen im Internat der Weinbauschule Valtice durften wir das Chateau Valtice besichtigen. Angefangen bei der Fülllinie, welche das ganze Jahr über in Betrieb ist, bis zum bekannten Kreuzkeller hat uns die Tour sehr gut gefallen.
Das Weingut arbeitet sehr traditionell. Gerade die Verarbeitung findet mit altbekannten Methoden statt, was sich in den Weinen widerspiegelt. Dennoch wird in letzter Zeit viel modernisiert. Der neue gewölbte Keller wirkt sehr gelungen und wird ausschließlich mit Holzfässern bestückt. Außerdem durften wir vier verschiedene Weine probieren, die uns gut geschmeckt haben. Insgesamt war die Besichtigung der Verarbeitung eines 800 ha Weinguts daher sehr spannend.
Hard Facts:
Das Weingut produziert pro Jahr etwa 3 Millionen Liter, davon ca. 80% Weißwein. Geschichtlich war das Weingut sehr lange im Besitz der Adelsfamilie Liechtenstein, seit 1994 ist das Weingut aber im familiären Privatbesitz.
© Sebastian Oberschil
Weingut Gotberg
Am Nachmittag des ersten Tages der Exkursion nach Tschechien und in die Slowakei besuchte der 3. Jahrgang das Weingut Gotberg.
Das moderne Weingut aus Popice bei Hustopeče, aus der Landschaft in der Nähe von Pálava und dem Stausee Novomlýnské nádrže, gehört zur Weinunterregion Mikulov.
Die selbst produzierten Weine ausschließlich aus Trauben deren eigenen Produktion, verteilt sich auf 56 Hektar Weinberge. Gegründet wurde das Weingut 2003 und entwickelte sich die nächsten Jahre immer weiter. Das Weingut besteht aus mehreren Gebäuden an mehreren Standorten. Das Haus Gotberg wurde das Jahr 2009 zum besten Bauwerk der Region Südmähren gekürt.
Das Gebäude des Weinguts Gotberg besitzt einen einzigartigen Verkostungsraum “Diamant”. Der Verkostungsraum ist unterirdisch mit dem Keller und mit dem Haus mit den Gästezimmern, einer zusätzlichen Küche und den Büros verbunden. Der nebenanliegende Keller beinhaltet zwei Pressen, einen Lagerraum und Tanks. Der Wein wird in Tanks oder in Holzfässern gelagert.
In Bezug auf Bodenart, Untergrund und Mikroklima hat das Weingut die Sorten ausgewählt, die typisch und zum Pflanzen geeignet sind. Das Sortiment umfasst eine große Auswahl an Weiß-, Rot- und Roséweinen sowie junge St. Martin`s-Weine, massivere und geschichtete Weine mit Archivierungspotential und frischen Frizzante oder Sekt. Unter den Weißweinen sind es Pálava, Roter Traminer, Rheinriesling, Grüner Sylvaner, Mährischer Muskatell, Grauburgunder, Chardonnay und Sauvignon, unter den Rotweinen dann Frankovka, Merlot und Blauburgunder. Noch dazu produziert Gotberg Bioweine. Insgesamt werden den jedes Jahr ca. 380 000 Liter Wein hergestellt.
© Sophie Gruber, Viktoria Wurst und Leon Duffek
Weingut Vyskočil
Am ersten Tag unserer Exkursion nach Tschechien besuchten wir unter anderem das Weingut Vyskočil in der Südmährischen Ortschaft Strachotín. Die Gründung des Weinguts erfolgte 2014 als der Absolvent der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg Tomas Vyskočil einen halben Hektar Weingarten zu seinem Geburtstag geschenkt bekam.
Von dort an wurde das Weingut immer weiter ausgebaut bis zu seiner jetzigen Anbaufläche von zwei Hektar mit den Toplagen in Pálava. Außerdem betreibt die Familie seit 1996 eine Pension, die wir auch besichtigen durften. Danach durften wir uns durch ihr hervorragendes Weinsortiment kosten und nebenbei auch einige Leckereien sowie ein paar Informationen zu den Weinen und zum Weingut erhalten.
Verkostet wurden die Weine der Lagen Šusfeldy, Nad Sklepy, Mitrberk und U Kapličky.
Die Gespräche mit Thomas über seine Erfahrungen in Klosterneuburg und wie ihm seine Ausbildung heute weiterhilft, waren sehr interessant.
Wir wurden dort sehr herzlich empfangen und bedanken uns für die nette Führung sowie die Verkostung.
© Buchart, Schandl, Mauthner
Weingut Elesko
Am zweiten Tag besuchten wir zuerst das Weingut Elesko in Modra-Kráľová in der Slowakei. Als erstes wurde uns eine kleine Einführung über die Eckdaten des Weingutes gegeben.
Das Weingut wurde 2009 fertiggestellt und im selben Jahr startete die Produktion. Elesko bewirtschaftet eine Gesamtfläche von 150 ha, wobei eine eigene Außenstelle 25 ha in Tokaj bewirtschaftet und verarbeitet. 50% der Fläche wird konventionell und 50% biologisch bestellt. 1 Mio. Liter Wein und 1,2 Mio. Flaschen werden jährlich produziert. An weißen Sorten werden Viognier, Aurelius, Palava und Gewürztraminer und an roten Sorten Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot und Dúnaj angebaut. Außerdem werden auch PIWIs wie Hibernal und ein Sauvignon PIWI-Klon angebaut. Harslevelü, Gelber Muskateller und Furmint werden in der Weinbauzone C, im slowakischen Tokaj bewirtschaftet. Der Rest befindet sich in der Weinbauzone B.
Nach der Einführung durften wir uns einen Weingarten anschauen, wo uns Näheres zum Anbau erklärt wurde. Hagel und Frost sind in diesem Gebiet kein Problem, Tiere, vor allem Vögel aber schon. Anschließend wurde uns der Keller gezeigt. Elesko produziert neben Wein auch Traubensaft und Sekt. Außerdem wird auch vor allem für kleine Betriebe sehr viel lohnverarbeitet.
Das Weingut besitzt zwei pneumatische Pressen mit denen traditionell gepresst wird. Es werden auch Hefen verwendet, die direkt aus den eigenen Weingärten selektioniert wurden. Danach wurde uns die Füllanlage gezeigt, bei der die Flaschen aber meist nur gefüllt und nicht etikettiert werden, da ein großer Teil der Weinflaschen an große Handelsketten verkauft wird, welche oftmals spezielle Etikettenwünsche haben. Genauer gesagt geht die Hälfte der 1,2 Mio. Flaschen an Supermarktketten und auch nach Japan wird viel exportiert. Abschließend sahen wir den Barriquekeller. Elesko verwendet 400l Akazie und 125-300l Barrique. Die Rotweine lagernd dort mindestens kurz im Barrique für eine bessere Aromaentfaltung.
Nun gab es eine Verkostung von sechs Weinen in Begleitung von Käse und Wurst, die ebenfalls aus eigener Produktion kommen. Rheinriesling, Palawa, Sauvignon blanc, Merlot Rosé, Dunáj und Alibernet wurden verkostet. Danach ging es zum Mittagessen, bei dem uns zuerst eine Schwammerlsuppe mit smoked pork beef und anschließend slowakische Kasnockerl mit Schafskäse, genannt Halušky serviert wurden. Zum Schluss besuchten wird noch das hauseigene Kunstmuseum, bevor wir uns zum nächsten Weingut aufmachten.
© Isabel Scheiblhofer, Kari Portele
Weingut ViaJur
Am zweiten Tag besuchten wir zum Abschluss das Weingut Viajur in der Slowakei. Dieses Weingut besteht seit 1550. Der Name ViaJur bedeutet auf Deutsch unser Weg nach Sveti Jur.
Verarbeitet werden aktuell 60 ha Weingarten, 6 ha davon sind bereits auf Bio-Bewirtschaftung umgestellt. Ein Ziel in der Zukunft sei, die gesamte Rebfläche auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. Produziert werden rund 150.000 Flaschen pro Jahr.
In der Produktion wird alles verarbeitet was die Traube hergibt. So werden die Traubenkerne in Glycerin eingeweicht und dann für Massagen verwendet. Weiters wird Lavendel Öl aus eigenem Lavendel produziert.
Während der Kellerführung wurden uns Leitungen gezeigt, die den Traubensaft in die Tanks transportieren, was sehr interessant war.
Mittlerweile kann der gesamte Keller vollautomatisch kontrolliert und bedient werden. Sehr viel Wert wird außerdem auf die Handlese gelegt, gute Weine - so das Credo - entstehen nur durch Handlese.
Nach der Führung im Weinkeller folgte die Verkostung, welche gleich im Keller stattfand.
Zum Schluss hatte man noch die Möglichkeit Wein zu kaufen, und dann fuhren wir nach Hause.