Aufgaben

Die Kompetenzen der Abteilung Chemie Forschung und Isotopenanalytik erstrecken sich auf Methodenentwicklung, Aromaanalytik, Stabil-Isotopenanalytik und Herkunftsnachweis, Analytik von gesundheitlich bedeutsamen Inhaltsstoffen, anbaulich und technologisch bedingte Qualitätsveränderungen, Auswirkung des Klimawandels auf die Inhaltsstoffe von Wein, Rückstandsanalytik und Lehrlingsausbildung.

Methodenentwicklung für den Forschungsbereich. Der Schwerpunkt liegt im „targeted“ Bereich. Damit ist gemeint, dass wir Methoden zur quantitativen Erhebung von Inhaltsstoffe in Wein, Obst- und Obstprodukten entwickeln. Dabei greifen wir auf modernste instrumentelle Analytik zurück und können mit Gaschromatographie und Hochdruckflüssigchromatographie sowohl flüchtige als auch nichtflüchtige Verbindungen detektieren.
 

Forschung im Bereich Aromaanalytik mit dem Schwerpunkt Wein. Im Bereich der Aromastoffanalytik können wir im Wesentlichen alle relevanten Aromastoffe im Wein bestimmen. Darunter auch extrem schwierige Analyten wie Thiole, Methoxypyrazine und Rotundon und das sogar im verlangten unterem Nanogrammbereich. Einerseits haben wir uns darauf spezialisiert Typizität und Qualität von Weinen zu erforschen. Dabei sind uns unsere weißen Leitsorten Grüner Veltliner, Rheinriesling, Sauvignon blanc, Weißburgunder, Gelber Muskateller aber auch die Rotweinsorten Blaufränkisch und Zweigelt ein großes Anliegen. Andererseits beschäftigen wir uns auch mit der Analytik von Weinfehler und unerwünschten Aromastoffen im Wein, auch in dem Bereich greifen wir auf eine breite Anzahl an Methoden und sind vor allem im Bereich der Petrolnote, Untypischen Alterung, Schimmel- und Brett-Aromatik sehr gut spezialisiert. Entscheidend ist der Versuch die analytischen Ergebnisse mit sensorischen Ergebnissen zu koppeln, weshalb Aromastoffanalytik auch den Bereich der Sensorik umfasst.
 

Forschung im Bereich gesundheitlich bedeutsamer Inhaltsstoffe von Wein, Früchten und Fruchtprodukten. Neben seltenen Obstarten wie die Aronia wird aktuell an der Charakterisierung von rotfleischigen- Apfelsorten geforscht. Auch sind wertbestimmende Inhaltsstoffe von Marillen und Erbeeren ein wichtiger Forschungsbereich. Auch ist die Unterscheidung von Kultur- und Wildheidelbeere ein wichtigstes Forschungsgebiet.
 

Forschung im Bereich der Stabil-Isotopenanalytik und Herkunftsnachweis. Diese Forschungsaufgabe ist ganz neu bei uns. Mit der Stabil-Isotopenanlytik werden vor allem Themen des Herkunftsnachweises von Wein-, Obst- und Obstprodukten erforscht. Auch geht es um die Entwicklung von Modulen zur Erkennung von Produktverfälschung (unerlaubte Aromatisierung, falsche Jahrgangsbezeichnung, unerlaubter Einsatz von technischen CO2 bei Sekt, unerlaubte Anreicherung oder Wässerung von Wein).
 

Forschung in Bezug auf anbaulich und technologisch bedingte Qualitätsveränderungen und Inhaltsstoffmodifizierungen. Dabei geht es sowohl um die Charakterisierung von neuen Rebsorten (vor allem Pilzwiderstandsfähigen Sorten) sowie neuen Klonen, aber auch um entsprechende chemische Charakterisierung von Weinen, frischen Obst- oder Obstprodukten aus diversen anbaulichen Versuchen (zum Beispiel Traubenausdünnung, Stammhöhe, Begrünungsmanagement, Erziehungsmaßnahmen). Auch werden zahlreiche kellerwirtschaftliche Versuche (wie der Einsatz von neuen oder alten Techniken) oder Versuche aus der Obstverarbeitung durch chemische Analytik unterstützt. Aktuelle Projekte dazu sind unter anderem ein Barrique-Fassvergleich für Weißweinproduktion, die Charakterisierung von Weinen, die mit verschiedenen neuen Hefen vinifiziert wurden, auch im Vergleich zur Spontangärung, Versuche mit Traubensortierung, Versuche zum Trubrühren (Stabulation) und Versuche mit verschiedenen traditionellen Gär- und Lagerbehältern.
 

Forschung in Bezug auf die Auswirkung des Klimawandels auf die Inhaltsstoffe von Wein. Der Klimawandel wird eine große Herausforderung im Einundzwanzigsten Jahrhundert. Die Typizität unserer Weine wird sich verändern aber auch viele unerwünschte Veränderungen in den Inhaltsstoffen sind zu erwarten. Viele davon kann man bereits jetzt detektieren. Die Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Auswirkung des Klimawandels wie auch um Adaptionsversuche. Dabei geht es um die Petrolnote, die Untypische Alterung, aber die gezielte Erforschung der Auswirkung von Hitzewellen (kombinierte Anwendung von Trockenheit und Hitze) auf das Aroma von Weinen.
 

Forschung in Bezug auf Kontamination und Rückstandsanalytik in Wein-, Obst- und Obstprodukten. Pflanzenschutzmittelrückstände sind unerwünscht, auch wenn es keine Grenzwertüberschreitungen gibt, ist es notwendig Techniken und Mitteln zur selektiven Reduktion dieser Rückstünde zu erforschen. Andererseits stehen Weichmacher wie Phthalate im Fokus unserer Studien.
 

Lehrlingsausbildung - Aktuell werden zwei Chemielabortechniker im Bereich der chemischen Forschung ausgebildet. Wir haben zwei Lehrlingsbeauftragte Mitarbeiter in unserem Fachbereich. Neben einem Standardprogramm haben die Lehrlinge bei uns die Chance bei verschiedensten Projekten mitzuarbeiten, auch soll über die Lehrzeit eine chemische Methode vom Lehrling selbst entwickelt werden.

Kontakt

DI Dr. Christian Philipp Abteilungsleiter Chemie - Forschung und Isotopenanalytik